Die Apollo-Missionen

Apollo 7 Crew, Don F. Eisele, Walter M. Schirra Jr., Walter Cunningham, 22. Mai 1968

Die Apollo 7 Crew: Don F. Eisele, Walter M. Schirra Jr., Walter Cunningham [NAS1968b]

Apollo 7

Mit der Mission Apollo 7 starteten am 11. Oktober 1968 die bemannten Apollo-Flüge. Nach dem Feuer von Apollo 1 wurden zahlreiche Veränderungen, insbesondere an der Verkabelung und den Luken, vorgenommen [BGS1979, Kap. 11]. Als Rakete wurde eine Saturn IB eingesetzt.

Die Besatzung bestand aus

  • Walter M. Schirra, Commander

  • Donn F. Eisele, Command Module Pilot

  • R. Walter Cunningham, Lunar Module Pilot

Die Hauptaufgabe von Apollo 7 war simpel:

Demonstrate CSM/crew performance; demonstrate crew/ space vehicle/mission support facilities performance during a manned CSM mission; demonstrate CSM rendezvous capability. [BGS1979, S. 266]

Die Mission dauerte knapp 11 Tage und testete nicht nur erfolgreich das Command and Service Module, sondern beinhaltete auch die erste Fernseh-Liveübertragung von einem bemannten amerikanischen Raumschiff. In einer Fernsehübertragung demonstrierten die Astronauten unter Anderem auch die Zubereitung von Getränken in der Schwerelosigkeit.

Apollo 7 führte zum ersten Mal das Wendemanöver durch, das für ein erfolgreiches Andocken an ein Lunar Module benötigt wird und demonstrierten, wie gefordert, die Machbarkeit des Andockens. Da die Mission im Erdorbit stattfand, wurden auch Erdbeobachtungen durchgeführt und bisher nicht aus dem Weltraum fotografierte Gebiete der Erde, wie z.B. die Küste von Chile, aufgenommen. Auch ein Hurricane wurde fotografiert.

Einer der oben genannten Punkte, die Crew Performance, litt jedoch unter mehreren Problemen. Drei Tage vor dem Start zeigte Wally Schirra leichte Erkältungssymptome, die erfolgreich behandelt werden konnten und er daher für flugtauglich erklärt wurde. Bereits 15 Stunden nach dem Start entwickelte er dennoch eine Erkältung. Und in der Enge der Raumkapsel ließ sich eine Ansteckung der beiden anderen kaum vermeiden. Daher zeigten auch Eisele und Cunningham bald Erkältungssymptome. [NAS1968f, 7-4] Auf der Erde unterstützt die Gravitation eine „tropfende Nase”, in der Schwerelosigkeit lässt sich der Schleim jedoch wesentlich schlechter absondern, was eine Erkältung noch unangenehmer macht. Allerdings trat bei Schirra auch kein Husten auf, da aufgrund der Schwerelosigkeit kein Sekret in die unteren Atemwege gelangte . [NAS1968f, 7-5] Auch die Schlafplätze waren sehr unbequem, in denen die Astronauten in Embryonalhaltung schlafen mussten. Weitere Probleme bereitete die umständliche Handhabung der Beutel zur Darmentleerung. Dies alles führte dazu, dass sich die Crew mehreren Anweisungen aus Mission Control widersetzte: So wurde z.B. das Einschalten der TV-Kamera trotz Aufforderung verschoben. Und am Ende der Mission weigerten sich die Astronauten ihre Helme für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre aufzusetzen. Sie befürchteten, ihre Trommelfelle Platzen könnten, da sie sich unter den Helmen nicht die Nasen putzen könnten [NAS1968f, 7-5ff], [BGS1979, S. 268ff].

Trotz dieser Probleme war die Mission ein großer Erfolg und die Astronauten kamen am 22. Oktober 1968 wohlbehalten — bis auf die Erkältung — zur Erde zurück. Wally Schirra hatte bereits vor der Mission erklärt, das dies sein letzter Flug wäre. Aber auch Donn Eisele und Walter Cunningham flogen nie mehr in den Weltraum, was Möglicherweise eine Konsequenz ihres Verhaltens während des Fluges war.