US-Präsident Eisenhower hatte Ende Juli 1955 die Entwicklung eines amerikanischen Erdsatelliten in Auftrag gegeben, worauf die UDSSR dann vier Tage später, am 1. August 1955, eine ähnliche Entwicklung ankündigte. Dabei hatte es sich keineswegs um leere Propaganda gehandelt:
Am 4. Oktober 1957 (UTC) startete in Baikonur eine Trägerrakete des Typs R-7 mit dem ersten künstlichen Satelliten der Menschheit, dem Sputnik.
Die Folge war in der westlichen Welt der „Sputnikschock”. Man folgerte: Wenn die UDSSR einen Satelliten in eine Erdumlaufbahn bringen kann, dann möglicherweise auch Atombomben; zumindest aber wurde klar, dass sich die USA nun in Reichweite sowjetischer Raketen befanden.
Der Sputnikschock führte unter anderem zur Gründung der NASA und zum bemannten amerikanischen Raumfahrtprogramm. Nach dem Erfolg der Sowjetunion mit dem Sputnik 1 folgte bereits einen Monat später, am 3. November 1957, der Sputnik 2. Sputnik 2 war jedoch kein gewöhnlicher Satellit, er hatte einen lebenden Passagier an Bord: Die Hündin Laika [BIL1980, S. 18]. Laika kam zwar nicht lebend zurück zur Erde, doch ihr Flug führte zu neuen Erkenntnissen über die Überlebensmöglichkeiten eines Weltraumfluges.
Die USA konterten mit eigenen Entwicklungen: Am 1. Februar 1958 startete mit Explorer 1 der erste künstliche Satellit der USA erfolgreich ins All [NAS2018e]. Somit konnte der Vorsprung der Sowjetunion in der Satellitentechnik relativ schnell aufgeholt werden, doch die Ambitionen der USA gingen über künstliche Satelliten hinaus, das nächste große Ziel war es, einen Menschen in den Weltraum zu bringen.
Im Herbst 1958 begann das Projekt Mercury, das eben dieses Ziel verfolgte: Einen Menschen in den Weltraum und sicher wieder zurück zu bringen.